Seminarfach

Das Thüringer Institut für Lehrerfortbildung, Lehrplanentwicklung und Medien (Thillm) schreibt zum Seminarfach an Thüringer Schulen:

"Das Seminarfach ist in der Thüringer Oberstufe der zentrale Baustein für die Befähigung der Schülerinnen und Schüler zu einem anschließenden Hochschulstudium."

Mehr noch als in den anderen Fächern sollen lt. Thüringer Schulordnung darin „.. die Schülerinnen und Schüler vertiefend zu selbstständigem Lernen und wissenschaftlichem Arbeiten geführt werden, problembezogenes Denken soll initiiert und geschult sowie Sozialformen des Lernens trainiert werden, die sowohl Selbstständigkeit als auch Kommunikations- und Teamfähigkeit verlangen und die Schüler veranlassen, über ihre Stellung in der Arbeitsgruppe zu reflektieren. Techniken des selbstständigen Arbeitens sollen in einem komplexen, der Studiensituation nicht unähnlichen Setting (Selbststudium) geübt werden."

In einer Gruppe von 3 bis 5 Schülerinnen und Schülern werden ab Klasse 11 Themen theoretisch und praktisch erforscht und aufgearbeitet, die der Interessenlage der Lernenden entsprechen und sich durch einen wissenschaftlichen Mehrwert auszeichnen. Die so entstandene schriftliche Arbeit wird nach einem Jahr der Bearbeitungszeit in 12/1 abgegeben und bildet die Grundlage für das Kolloquium in 12/2, bei welchem die Schülerinnen und Schüler in einer gemeinschaftlichen mündlichen Prüfungssituation ihr vertieftes Wissen zum gewählten Thema darstellen. Die Gesamtbewertung der Seminarfachleistung kann, wenn der Lernende das wünscht, die 5. Prüfung (mündlich) im Abitur ersetzen.

In Klasse 10 werden die Schülerinnen und Schüler durch die Verankerung des Fachs im Stundenplan bereits an die formalen und inhaltlichen Anforderungen des Seminarfachs herangeführt, wobei ihnen Kenntnisse zur Textverarbeitung, Datenerhebung und -auswertung und Möglichkeiten zur Gestaltung eines Eigenanteils zur Arbeit vermittelt werden.