Michael Praetorius meets Evangelisches Gymnasium Meiningen

Dieser Schuljahresbeginn stand für die 9. Klassen des Evangelischen Gymnasiums ganz unter den Vorzeichen der Renaissance.

Das als "Güldener Herbst" bekannte und renommierte Festival Alter Musik Thüringen präsentierte sich in diesem Jahr in Meiningen und kooperierte dabei erstmals mit einer Schule, die einen interdisziplinären Renaissance-Nachmittag im Volkshaus ausgestalten würde. Der Titel des Nachmittags, "Praetorius meets education", verwies auf die inhaltliche Ausrichtung:

Michael Praetorius, Komponist und Gelehrter der späten Renaissance, wurde in seinem 400. Jubiläumsjahr durch den "Güldenen Herbst" mit anspruchsvollen Chor- und Instrumentalkonzerten in Meiningen geehrt. Auch wenn der Name Praetorius nicht jedermann geläufig ist, kennen doch die meisten mit "Es ist ein Ros entsprungen" seine bekannteste Chorkomposition. Als sich die Veranstalter des "Güldenen Herbst" beim Evangelischen Gymnasium nach einer möglichen Zusammenarbeit erkundigten, gab es keine lange Überlegung. Aber so ein ausgestalteter Renaissance-Nachmittag braucht viel Arbeit, viele Proben und viel Vorbereitung. Deshalb widmeten sich die beiden 9. Klassen und der Schulchor zunächst in einer Projektwoche ausschließlich Praetorius und seiner Zeit. Mit Mareike Greb, einer erfahrenen Choreographin und Schauspielerin, erarbeiteten Schülerinnen die authentischen Tänze der Renaissance, unter der Leitung von Kreiskantor Sebastian Fuhrmann studierte der Schulchor Praetorius-Sätze ein, und das Kollegium der Schule unterstützt das breit gefächerte Projekt in weiteren Facetten: Schauspiel, Gestalten von Kostümen und Bühnenbildern, Darstellung der historischen Einbettung und nicht zuletzt eine kulinarische Begleitung mit selbst Gekochtem, Gebackenem und Gemostetem nach orignalen Rezepten des 16. und 17. Jahrhunderts.

Alle Ergebnisse konnten am 2. Oktober im Volkshaus, unterstützt durch die instrumentale Expertise des Ensembles "L'Alta Bellezza", mit Ohren, Augen und Mund ausführlich genossen werden. Für viele Schüler war es der erste öffentliche Auftritt auf einer großen Bühne, aber trotz der knappen Probezeiten und dem obligatorischen künstlerischen Chaos überzeugten alle Beteiligten souverän mit einem Programm, das dem Publikum eine kulturelle Zeitreise in die Renaissance bot. Das Instrumentalensemble wurde dem Bildungsaspekt der Veranstaltung durch die Vorstellung ihrer Instrumente - Zink, Dudelsack, Pommer usw. - gerecht, und Mareike Greb beendete das Programm schwungvoll mit einer Mitmach-Renaissance-Choreographie. Die Veranstalter des Güldenen Herbstes gaben sich vom Ergebnis des Nachmittags begeistert und haben unsere Schule für die nächste Kooperation in zwei Jahren vorgemerkt - wir freuen uns darauf!